Nach der Verhandlung am 30. September ist vor dem Urteil am 8.10., 13 h.

Vor den steinernen Treppen des riesigen, altehrwürdigen Gebäudes des Bundesverwaltungsgerichtes in Leipzig liegt das lange Banner: eine Autobahn führt in die Ferne, endet mit einem Pfeil auf grüner Wiese, der Pfeil weist auf ein loderndes Feuer. Text unten: Die Erde brennt und Hamburg pennt. Keine A 26 ost. Auf der Treppe das Banner mit dem Verkehrsschild Autobahn (blau), dass mit rot durchkreuzt ist, unten steht: A26 Ost. Rechts stehen Leute mit blauen und weißen Kleidungsstücken und einer weißen Fahne mit Aufschrift NABU, rechts vom langen Banner Leute mit grünen Kelidungsstücken und einer kleinen grünen Fahne mi dem Logo des BUND.

Wir sind zuversichtlich.
Berichte aus den Medien hier.

In vielen Stunden im Verwaltungsgericht hörten wir die Diskussion um die einzelnen Punkte der Klage und die Verteidigung der Angeklagten.

Es ging um wasserrechtliche Fragen und deren Einfluss auf das Planfeststellungsverfahren, um Habitatsschutz für verschiedene Vogelarten, darunter Fitis, Neuntöter und Wachtelkönig, um das Vorkommen des Wachtelkönigs und die Eignung des Gebietes, das als „Vorranggebiet“für diese Art erklärt ist. Daraus folgend ging es um die Frage, ob die Planfeststellungsbehörde die Entscheidungen aus anderen Behörden „mitnehmen“ muss oder sie in die Ausführungsplanung gehören.

Am Beispiel der Feldlerche wurden die Auswirkungen solcher Entscheidungen verdeutlicht. Ein geeignetes Gebiet wurde in 15 km bereitgestellt, aber wie finden die Vögel dort hin?!
Laut Europäischem Gerichtshof wäre das, was hier als Ausgleichsmaßnahme gemacht wurde eher eine „Sowieso-Maßnahme“, bei Störung einer Population ist das jedoch nicht ausreichend, sonders es muss mehr als „Sowieso“ gemacht werden…. [frei interpretiert und formuliert, sorry, hier schreibt keine Fachfrau!]. Weitere Erörterungen um Detailfragen wie: Was ist, bei Zugvögeln, eigentlich eine lokale Population? Wird der Erhaltungszustand der Population einbezogen? Und kommen die Männchen eines Reviers der Feldlerche einzelnen oder zusammen zurück aus dem Süden? kann ich hier im Einzelnen nicht wiedergeben.

Natürlich ging es auch um den Moorfrosch, dessen Vorkommen und die Maßnahmen, die zu dessen Schutz vorgenommen worden sind. Die Qualität des angelegten Teiches und seine Funktionsfähigkeit samt submersen Vegetation (!?) nach einem Jahr waren genauso Thema wie der Verlauf der aufgestellten Amphibienschutzzäune und dessen Sinnhaftigkeit und Nutzen.

Dann ging es lange um das Einbaukonzept für den entnommenen Torf. Das Konzept hatte vor der Verhandlung noch nicht vorgelegen. Die grundsätzlichen Zweifel an der Existenz eines funktionierenden Konzeptes erklärte Günter Lach für den NABU überzeugend strukturiert und verständlich. Die Seite der Beklagten konnte dem wenig entgegen setzen, da es auch wenig Vorgaben, geschweige denn Leitfäden gibt. In dem Zusammenhang wurde auch über die Bewertung von Moorflächen und deren Kapazitäten zur CO₂-Speicherung oder -Senkung gesprochen und die Moorschutzstrategie des Bundes angeführt.

„Die Moorschutzstrategie ist rechtlich nicht verankert. Wir müssen sie schützen ist die eine Frage, die andere Seite ist: Dürfen wir sie überbauen?“, so fasste die Richterin diesen Themenblock zusammen.

Dann mussten wir Moorburger*innen leider zum Zug hetzen und haben den letzten Punkt, in dem es um die Varianten der Hafenquerspange ging nicht mehr hören könne. Was wir aber hörten ist, dass Rüdiger Nebelsieck, der Anwalt für den NABU ein glänzendes Schlussplädoyer hielt, der Anwalt der Gegenseite darauf ganz verzichtete.

Am 28.9.25- ist unsere Sommerpause vorbei

Der nächste MoorWalk ist in Planung, Termin steht schonmal.

Der Termin für die Verhandlung der Klage von NABU und BUND gegen den Bau der A26 ost ist am 30.9.25, in Leipzig. So Einige werden zur Unterstützung und Beobachtung anreisen, es wird spannend!

Folgerichtig wird es bei diesem MoorWalk schwerpunktmäßig um die Klage gehen. Aber auch die neuesten Nachrichten aus dem Bundesfinanzministerium sorgten für große Aufregung und können besprochen werden. Die aktuellen Beiträge aus den Medien dazu seht ihr wie immer hier.

Text: Moor Walk (M und W stehen genau übereinander, als würden sie
sich spiegeln), Moorburg, an der geplanten Trasse der A26Ost.
Moorführung, 22.6.2025, 14 Uhr. Moorführung. 28.09.2025, 14 Uhr.
www.moorburgforever.de.
Unterstützt von NABU
und BUND. Moorburg forever (jeweils die Logos). Treffpunkt:
Moorburger Kirchdeich 63, Hamburg.
Bild:
An einem Holzpfahl, der in einem Stück Wiese steckt, ist eine
kreisrunde Scheibe befestigt. Der Hintergrund ist blaugrün angemalt,
im Vordergrund eine hell gezeichnete Libelle.

Heute ist Welttag der Moore!

Viele Baustämme in der Sonne, unten hohes Gras, in der Mitte des Bildes Blitzen kleine Wasserflächen durch.

Und das gilt weltweit #worldpeatlandsday
https://peatlands.org/event/world-peatlands-day-2025/
(hier wird auf Englisch beschrieben, was das ist)

Der BUND hat anlässlich dessen eine Pressemitteilung veröffentlicht.
https://www.bund-hamburg.de/service/presse/detail/news/hamburg-muss-seine-letzten-moore-erhalten/

Hier werden das Moorburger Moor und die A 26 ost explizit benannt. Zitat von Gisela Betram aus der PM:

„Es ist krass, was in Moorburg mit der A26 Ost geplant ist. Der Umgang mit den Niedermoorböden und den Amphibien vor Ort macht uns fassungslos.“ sagt Gisela Bertram. „Das Schlimme ist: Moorburg ist kein Einzelfall. Nach Verlusten in Neuland (Neuland 23) und an der A26 West soll die geplante Trasse der Autobahn A26 Ost nun weitere wertvolle Torfböden zerstören. Und das, obwohl mit der Köhlbrandquerung eine gute Alternative existiert!“